Über das Buch
Sein lyrisches Sagen gründet auf Entsagung, der Wahrnehmungsgewinn der einem aus seinen Gedichten zuwächst, ist das Ergebnis der Beschneidung, der äußersten Verknappung sprachlicher Mittel bis dorthin, wo das Wort, das oft gebrauchte und öfter noch mißbrauchte, sich selbst wiederfindet und seine Wurzeln in der Welt sichtbar werden. Überhaupt hat die Intensität dieser Verse eine rhetorisch unmittelbare Qualität. Ihrer manchmal beinahe atemlos bedrängenden Diktion kann sich niemand entziehen, der sich den segensreichen Fährnissen des Lyriklesens nicht von vornherein verschließt. (...)
Hier sucht ein im klassischen Sinn sentimentalischer Dichter einen in ebendiesem Sinn naiven Leser, der seine Gesichter und Gesichte in lyrischer Form nicht nur wahrzunehmen, sondern zu erfahren bereit ist. Erfahren sollen wir sie als Äußerung dessen, was wir Leben nennen und was, wie man hier sieht, durchaus auch Buchform annehmen kann: Aufgeschlagen vor uns das land eine leere seite ... darauf schreibt Thilo Schmid.
Georg Aescht