Herausgeber

Peter Walther

mit Beiträgen von Martin Ahrends, Grit Poppe, Julia Schoch, Silvio Huonder, Lutz Seiler, Annika von Trier, Nell Zink, Antje Rávic Strubel, Norman Ohler, Manfred Stolpe, Matthias Platzeck und Dietmar Woidke

Begleitband zur Ausstellung des Brandenburgischen Literaturbüros und des Kurt Tucholsky Literaturmuseums in Kooperation mit dem Kleist Museum Frankfurt (Oder)

Format

160 × 120 mm

Seiten

112

vierfarbig, Fadenbindung mit Leinenrücken, aufgesetzten Pappen und Prägung

ISBN

978-3-930752-56-0

Über das Buch

Was Fontane über den märkischen Adel geschrieben hat – die »Kerle« seien »unausstehlich und reizend zugleich« –, gilt nicht weniger für das Bild, das er von der Mark Brandenburg und ihren Bewohner im Ganzen zeichnete. Immer sind es Gegensatzpaare, die dem Schriftsteller zur Beschreibung dienen: nüchtern und charaktervoll, aber ohne jede Begeisterungsfähigkeit seien die Märker, ordentlich und sparsam, aber zugleich neidisch und engherzig.

Charakterisierungen der Mark Brandenburg, der Landschaft und ihrer Bewohner, reichen zurück bis ins 11. Jahrhundert, und vor allem die Literatur belebte die Vorstellung, dass Landschaft, Geschichte und Mentalität der Bewohner einander bedingten.

»Sich kurz zu fassen, ist eines der wesentlichen Prinzipien eines brandenburgischen Gesprächs. Die Themenvielfalt ist so groß wie überall; worauf es ankommt, ist, sie mit dem kleinstmöglichen Wortaufwand zu bewältigen. Treue, Ehre und Pflichterfüllung haben sich den Menschen in preußischen Landstrichen als Tugenden eingeprägt. Stilles Rackern statt lautes Deklamieren. Schweigen und Arbeiten. Die größte Peinlichkeit wäre es, im Mittelpunkt zu stehen.« (Antje Rávic Strubel)

Das Brandenburgische Literaturbüro und das Kurt Tucholsky Literaturmuseum sind in einer Ausstellung den Spuren dieser idealtypischen Auffassung gefolgt. Der vorliegende Band ergänzt und vertieft die Präsentation mit einer Reihe von Beiträgen, in denen Selbst- und Fremdbilder der Menschen in Brandenburg in Streiflichtern skizziert werden.

Autoren und Herausgeber verbindet die heitere Einsicht, dass die Beschreibung einer regionalen Mentalität immer unscharf bleiben muss, da sie sich, wie treffend auch immer, eben doch auf eine kollektive Schnittmenge bezieht.

Inhalt

Vorwort


Eine Autoplauderei

Martin Ahrends: Märkische Stimmungen.

Acht Mal Brandenburg

Grit Poppe: Unterwegs in Brandenburg
Julia Schoch: Brandenburger Charmebolzen [: der ]
Silvio Huonder: Brandenburger werden
Lutz Seiler: Im Kieferngewölbe
AnniKa von Trier: Brandenburger Brief (Auszug)
Nell Zink: Paranoia und Anarchie
Antje Rávik Strubel: Gärtner und Schweiger
Norman Ohler: Brandenburg heute

Drei Gespräche

Der Brandenburger hört zu, aber haut nicht auf die Pauke
Ein Gespräch mit Manfred Stolpe über die Prägungen der Brandenburger

Wir sind ein eher verhaltener Menschenschlag
Ein Gespräch mit Matthias Platzeck über die Mentalität der Brandenburger

Ein junges Land mit alten Wurzeln
Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg, im Gespräch über die Identität der Brandenburger

Anhang